Immer mehr Menschen zieht es hinaus in die Natur. Hier kann man zur Ruhe kommen und vom Alltag abschalten. Dazu bedarf es keiner großen Reise. Auch in Deutschland gibt es einzigartige Natur zu bestaunen.

Wer an Naturparadiese denkt, denkt vielleicht nicht zuerst an Deutschland. Zu dicht besiedelt, zu urbanisiert, zu stark vom Menschen geprägt scheint das Land. Keine Region mutet vergleichbar mit bekannten Naturparadiesen dieser Welt an. Oder? Manchmal muss man nur ein bisschen genauer hinsehen. Denn auch in Deutschland gibt es noch viel ursprüngliche und atemberaubende Natur zu entdecken. Wichtige Oasen für – teils seltene – Flora und Fauna. An diesen Orten, fast direkt vor unserer Haustür, kann man durchatmen und die Schönheit der Natur in sich aufsaugen. Wir stellen einige Naturparadiese in Deutschland vor.

Alpenparadies

Der Samerberg ist ein Alpenhochtal in Oberbayern. Ein herrliches Alpenpanorama sowie die Flora und Fauna der Alpen sind hier ständiger Begleiter. Von der Hochries, dem Hausberg des Samerberg, die auch bequem per Bergbahn zu erreichen ist, hat man eine herrliche Aussicht. Vom Gipfel reicht der Rundumblick auf den Chiemsee, den Inn und bis in die schneebedeckten Gipfel der Zentralalpen. Ein außergewöhnliches Relikt der Eiszeit bildet ein inmitten des Samerberg gelegenes Feuchtgebiet: die „Samerberger Filze“ mit teils seltenen Tier- und Pflanzenarten. Ein echtes Kleinod für Entdecker.

Ihr Gastgeber vor Ort: Flair Hotel Zur Post, Samerberg (Törwang)

Wattenmeer

Das Wattenmeer gilt als eine der letzten ursprünglichen Naturlandschaften und ist einzigartig auf der Welt. Wenn sich die Nordsee zurückzieht, zeigt sich den Besuchern ein Lebensraum mit unglaublicher Artenvielfalt. Rund 10.000 verschiedene Pflanzen- und Tierarten leben hier – an Land und im Wasser. Darunter etwa Möwen und Pfuhlschnepfen, aber auch Krebse wie der kleine Schlickkrebs, Muscheln oder der berühmte Wattwurm. Mit etwas Glück kann man Seehunde und Schweinswale beobachten. Egal ob das Watt bei Ebbe zu Fuß, mit dem Wattmobil oder bei Flut mit dem Schiff erkundet wird – auf die Urlauber an Niedersachsens Nordsee wartet das Abenteuer Natur.

Ihr Gastgeber vor Ort: Flair Hotel Bendiks, Horumersiel

Unteres Odertal

Eine einmalige Flusslandschaft mit weit verzweigten Armen und Verästelungen, Teichen und Poldern, die bei Hochwasser überflutet werden – das erwartet Besucher im Unteren Odertal in Brandenburg. Hier fühlt man sich fast wie am Amazonas. Diese natürliche Flussauenlandschaft ist eine von nur wenigen in Europa. Sie ist Lebensraum vieler Tiere und Pflanzen und vor allem bei Vögeln beliebt. Zahlreiche Arten kommen zum Brüten, Rasten und Überwintern hierher. Durch die Ausweisung als Nationalpark Unteres Odertal wird die Auenlandschaft zunehmend der Natur überlassen, die Bewirtschaftung durch den Menschen lässt nach. Besonders intensiv erlebt man diese einmalige Landschaft bei einer geführten Kanutour.

Ihr Gastgeber vor Ort: Flair Hotel Weiss, Angermünde

Nationalpark Kellerwald-Edersee

Einer der letzten großen Buchenwälder Mitteleuropas und UNESCO-Weltnaturerbe. Das ausgedehnte Waldgebiet ist weder durch Siedlungen noch Straßen zerschnitten. In den uralten Baumbestand taucht man am besten zu Fuß ein. Der überdurchschnittlich hohe Altholzanteil und Urwaldreste lassen den naturnahen und urigen Wald mystisch wirken. Die Wege führen zu verwunschenen Buchen, natürlichen Bachläufen, klaren Quellen und Waldwiesentälern. Immer wieder bieten sich Ausblicke auf den Edersee und seine Buchten, die fjordartig in den Buchenwald hineinragen. Fast alle waldbewohnenden Tierarten Mitteleuropas sind hier zuhause.

Ihr Gastgeber vor Ort: Flair Hotel Werbetal, Waldeck/Nieder-Werbe

Mecklenburgische Seenplatte und Müritz-Nationalpark

Mehr als 1000 große und kleine Seen und zahlreiche Flüsse durchziehen die von der Eiszeit geformte Landschaft zwischen Hamburg und Berlin. Herzstück ist die Müritz, Deutschlands größter Binnensee. Der Müritz-Nationalpark, der größte seiner Art auf dem deutschen Festland, ist geprägt durch ausgedehnte Wälder, Seen und Moorlandschaften. Mit den „Alten Buchenwäldern Europas“ beherbergt er sogar ein UNESCO-Weltnaturerbe. Hier kann man Fisch- und Seeadler, Kraniche, Fischotter, Biber, Moorfrösche oder schillernde Eisvögel beobachten und über die imposanten Rotbuchen und ausgedehnte Seerosenteppiche staunen. Interessantes über Flora und Fauna der Mecklenburgischen Seenplatte erfährt man im Müritzeum in Waren. In einem Park bei Stavenhagen stehen die imposanten tausendjährigen Ivenacker Eichen, die zu den ältesten Bäumen Deutschlands gehören.

Ihr Gastgeber vor Ort: Flair Seehotel Zielow, Ludorf-Zielow

Ilsetal im Harz

Eines der schönsten Täler im Harz mit zahlreichen botanischen und geologischen Höhepunkten. Seinen Namen hat das romantische Ilsetal von dem Gebirgsfluss Ilse, der am Brocken entspringt und sich durch das Tal schlängelt. Ab Ilsenburg führt der Heinrich-Heine-Weg durchs Ilsetal – immer an der Ilse entlang. Wer will gelangt auf ihm sogar bis hinauf zum Brocken. Kenner halten ihn für den schönsten Weg auf die höchste Erhebung des Harzes. Die zauberhafte Natur und das Rauschen des Wassers sind im Ilsetal ständige Begleiter. Malerisch fällt die Ilse bei den kaskadenartigen Ilsefällen herab. Es lohnt ein Abstecher zum Ilsestein. Hier hat man eine tolle Aussicht auf den Brocken und hinunter ins Tal zur Stadt Ilsenburg.

Ihr Gastgeber vor Ort: Kurpark Flair Hotel Im Ilsetal, Ilsenburg

Uracher Wasserfälle

In der Schwäbischen Alb gibt es viele einmalige Naturschauspiele, dies ist eines der Schönsten: der Uracher Wasserfall. 37 Meter fallen die Wassermassen über eine Tuffsteinkante und dann in Kaskaden weiter ins Tal. Besonders schön: Der Wasserfall lässt sich aus verschiedenen Perspektiven erleben. Zunächst staunt man von unten, wie das Wasser in die Tiefe donnert. Entlang des Wasserfalls führen steile Stufen nach oben, so dass auf jeder Höhe eine neue Perspektive auf das Naturschauspiel entsteht. Oben angekommen, kann man den Wasserfall schließlich von einer Brücke über dem Wassersturz auch von oben bestaunen.

Ihr Gastgeber vor Ort: Flair Hotel Vier Jahreszeiten, Bad Urach

Lüneburger Heide

Das Naturschutzgebiet Lüneburger Heide beheimatet die größten zusammenhängenden Heideflächen Mitteleuropas. Besonders im August und September ist die Region eine Augenweide. Dann blüht die Heide und verwandelt die Landschaft in ein lila leuchtendes Blütenmeer. Da das Land sehr flach ist, sieht man die blühende Heide bis zum Horizont. Abwechslung erhält die Landschaft durch sattgrüne Wacholderhaine, mystische Moore, würzig duftende Misch- und Kiefernwälder und verwunschene Bäche.

Ihr Gastgeber vor Ort: Flair Hotel Zur Eiche, Buchholz

Großes Lautertal

Die Große Lauter – 2019 zu Deutschlands Naturwunder gewählt – ist ein kleiner Fluss, der sich in seinem natürlichen Bett durch das Große Lautertal auf der Schwäbischen Alb schlängelt. Es geht durch grüne Wiesen, vorbei an kleinen Dörfern und zahlreichen Burgruinen. Der Fluss bietet auf der sonst meist wasserarmen Alb Lebensraum für zum Teil seltene und gefährdete Tiere. Der Biber baut an den Ufern Burgen. Zwischen den Steinen taucht die Wasseramsel nach Insekten. Der Eisvogel zischt am Ufer entlang. Am Gewässergrund filtern Bachmuscheln das Wasser in dem auch Groppe und Bachforelle vorkommen. An den Ufern betupfen im Sommer farbenfrohe Stauden die Feuchtwiesen. Gelber Gilbweiderich, rosa Blutweiderich und weißes Mädesüß wechseln sich ab. Tipp: Eine Kanutour auf der Großen Lauter. Bekannt ist das Große Lautertal auch für seine zahlreiche Höhlen. Etwa die Wimsener Höhle, die einzige mit einem Boot befahrbare Wasserhöhle Deutschlands.

Ihr Gastgeber vor Ort: Flair Hotel Gasthof Hirsch, Hayingen

Bannwald „Wilder See-Hornisgrinde“

Hier erleben Besucher einen besonders bezaubernden Teil des Schwarzwaldes. Der Bannwald ist ein sich selbst überlassen Waldgebiet, Pflegemaßnahmen finden nicht statt. So lassen sich die Bäume in allen ihren Lebensphasen erleben. Der hohe Totholzanteil und die natürlichen Waldstrukturen haben dazu geführt, dass hier eine außergewöhnliche Vielfalt an – auch seltenen – Tier- und Pflanzenarten beheimatet ist. Darunter Fledermäuse und Gartenschläfer sowie viele Brutvogel- und Holzkäferarten. Das Totholz wird von zahlreichen Moosen, Pilzen und Flechten überzogen. Mitten im Bannwald liegt ein eiszeitlicher Karsee. Der „Wilder See“ ist vor etwa 12.000 Jahren entstanden.

Ihr Gastgeber vor Ort: Flair Hotel Sonnenhof, Baiersbronn-Schönmünzach

Naturpark Dahme-Heideseen

Über die Hälfte dieses Naturparks südlich von Berlin ist mit Wald bedeckt. Charakteristisch für das Landschaftsbild sind aber nicht nur die scheinbar endlosen Waldflächen, sondern vor allem auch die zahlreichen Gewässer. Über 100 Seen, zahlreiche kleinere Fließe, Gräben und Moore sowie die Dahme – ein Nebenfluss der Spree – die den Naturpark durchzieht, kennzeichnen das Gebiet. Die sehr unterschiedlichen Lebensräume – nass und trocken sowie sonnig und schattig – führen zu einem hohen Artenaufkommen. Hier leben unter anderem Schlingnatter, Graureiher, Kranich, Eisvogel und Seeadler. Auch Fischotter, Biber, Waschbären, Marderhunde und Schildkröten sind im Naturpark zuhause.

Ihr Gastgeber vor Ort: Flair Hotel Reuner, Zossen